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Villa Necchi Campiglio
Drinnen & Draußen
City Guide Mailand
Ein architektonisches Meisterwerk
Die Villa Necchi Campiglio in Mailand ist ein architektonisches Meisterwerk der 1930er Jahre, entworfen vom renommierten Architekten Piero Portaluppi. Das Gebäude wurde für die Schwestern Necchi und die Familie Campiglio, wohlhabende Erben eines Gusseisen-Vermögens, errichtet. Die Villa liegt in einem von Bäumen gesäumten Garten, umgeben von klassischen Stadtvillen und Apartmenthäusern – ein seltener, großzügiger Rückzugsort im Herzen der Stadt.
Die Menge an Details, die sich hier bestaunen und studieren lassen macht glücklich.
Details haben System
Portaluppi, einer der führenden Architekten seiner Zeit, hatte bei diesem Projekt offenbar freie Hand, was sich in der beeindruckenden Auswahl an Materialien und technischen Raffinessen widerspiegelt. Die Fassade besteht aus verschiedensten Steinsorten, und die riesigen Fenster öffnen den Blick auf den eleganten Garten. Drinnen dominieren seltene Hölzer, wie Wurzelholz an den Türen und Wänden, und edle Pergamentverkleidungen im Esszimmer. Der Bodenbelag aus Nussbaum mit Rosenholzeinlagen ist nur eines von vielen Beispielen für die Detailverliebtheit des Designs. Massive Marmorbäder, maßgeschneiderten Messinggittern der Heizkörper – alles zeugt von Luxus und technischer Innovation. Die Menge an Details, die sich hier bestaunen und studieren lassen macht glücklich.
Besonders auffällig ist die moderne Architektur der Villa, die sich durch große Fensterfronten und den ersten privaten Swimmingpool Mailands auszeichnet. Eine der markantesten technischen Innovationen ist das dreifache Schiebesystem der Fenster – einfach verglast, doppelt verglast und zusätzlich mit Holzläden versehen. Dieses System erlaubte eine präzise Anpassung an die wechselnden Licht- und Wetterverhältnisse. Das Gartenzimmer ist mit Glaswänden ausgestattet, die in Messing eingefasst sind, und bietet einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenbereich.
Baden wie Tilda Swinton
Im Inneren zeigt sich, dass die Architektur trotz ihrer formalen Eleganz nicht immer wohnlich wirkt. Die Badezimmer, mit ihren massiven Marmorausstattungen und riesigen Spiegelplatten an den Wänden beeindrucken durch Luxus. Die Raumhöhen sind beeindruckend und machen die Waschräume ganz zeitgenössisch zu Orten, an denen man verweilen möchte. Anders verhält es sich mit den Schlafzimmern, die durch ihre ungewöhnliche Anordnung weniger einladend wirken, als man es erwarten würde.
Nach dem Tod von Gigina Necchi, der letzten Bewohnerin, wurde die Villa dem FAI (Fondo Ambiente Italiano) überlassen, der sie sorgsam restaurierte. Während einige originale Kunstwerke und Möbelstücke der Familie verkauft wurden, um einen Wohltätigkeitsfonds zu gründen, bleibt die Villa dennoch eine beeindruckende Hommage an Portaluppis visionäres Schaffen.
Ein spannendes Detail für Freunde von Film und Architektur: Die Villa Necchi Campiglio diente als zentrale Kulisse für Luca Guadagninos Film "Ich bin die Liebe" (2009). In der Geschichte, die Tilda Swinton in einer eindrucksvollen Rolle zeigt, tritt die Villa fast als stiller Protagonist auf. Ihre kühle Eleganz und zeitlose Modernität verleihen dem Film eine visuelle Tiefe, die weit über die Handlung hinausgeht.
Die Villa Necchi Campiglio ist mehr als nur ein ein architektonisches Meisterwerk der 1930er Jahre – sie ist eine Zeitkapsel des modernen Mailands und ein perfektes Beispiel für das Zusammenspiel von Design, Luxus und technischer Innovation. Ein Besuch lohnt sich, nicht nur für Architekturkenner, sondern auch für all jene, die die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart in einer der faszinierendsten Städte Italiens erleben möchten.